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Halbmondbetta im Vergleich der Zeit
 
 
Dieser Artikel wurde von Rajiv und mir geschrieben auf Grund einer Diskussion im Internet. Am unteren Bildrand findet man einen Link zur Quelle. Viel Spaß beim Lesen.
 
 
Von Rajiv und Markus
 
Weil ich nicht viel im Internet bin, habe ich die Diskussion über die Frage: ob die Kampffische heute besser sind als die von damals nicht mitbekommen und durch meinen Partner Markus erst später erfahren.  Ich denke dieses muß jeder für sich selber entscheiden.
 
Ich finde heute das kaum einer sich vorstellen kann wie die Bettas aussahen bevor der Halbmondbetta gezüchtet wurde. Damals haben die Amerikaner den IBC Standard gehabt, dieser verlangte das die Bettas in einen Kreis passen müssen und das ist auch heute noch bei dem IBC Standard so, deshalb hat man den Rundschwanzbetta bevorzugt, weil der Rundschwanz bei einem Betta der eine breite Dorsale (Rückenflosse) hat und eine gute Afterflosse in den Kreis gut paßt. Diese Dorsalflosse trug meistens Doppelschwanzgene und hing zum Teil über die Schwanzwurzel herunter, die Schwanzflosse spreizte höchstens 160° und alles zusammen gab annähernd einen Kreis mit der Afterflosse.
Die Besten IBC Bettas die auch gleichzeitig die Besten der Welt waren hatten vereinzelt 3fache Verzweigungen,
die Thais  nennen das heute   "four Rays" . Auch die Körperform war ziemlich bullig und unelegant. Ich möchte das alle von Ihnen die Bilder der Amerikanischen Fische bis zu dem Jahre 1990 anschauen. Solche Bilder findet man unter anderem in alten Büchern wie z.B. "All about Bettas" von Walt Maurus etc..
Guy Delaval  hat den Halbmond gezüchtet und machte das unmögliche möglich. Er züchtete Bettas die einen Schwanzflossenwinkel von 180°  öffnen konnten. Ihn interessierte nur die Spreizung der Schwanzflosse und Ihm war es egal ob die Fische rund oder gerade waren.
Damals hat niemand auf der Welt den Unterschiede gesehen und realisiert was eine gerade oder runde Schwanzflossen ausmacht. Delaval hat vereinzelt Halbmondbettas gehabt, die niemand fertig brauchte zu paaren außer er. Zu dieser Zeit haben Laurent Chenot und Ich unsere Zusammenarbeit begonnen. Wir waren begeistert von den Halbmondbettas. Der unterschied zwischen einem Halbmond und den anderen Bettas war so groß wie zwischen Dackeln und Doggen. Gleichzeitig waren Laurent und Ich Mitglieder im IGL und die IGL betrachtet alle Zuchtformkampffische als schwimmunfähige Krüppel. Wir wollten deshalb einen perfekten Halbmondbetta züchten der besser war als jeder Andere je  gezüchtet Betta der Welt. Nach reichlichem Studium unserer besten Kampffische  haben wir  gewisse Zuchtkriterien für unsere Fische festgelegt. Wir entschieden das die Schwanzflosse gerade Endstrahlen haben muß. Nie zuvor hat jemand von geraden Flossenstrahlen gesprochen, die IBC hat tausende von Seiten an Information und man kann dort suchen und auch in jeder Anderen  Zeitschrift ob jemand je etwas von geraden Kanten " Straight edges" gesprochen oder geschrieben hat. Nur Laurent, Jeff  und ich haben davon gesprochen
und streng danach gezüchtet. Wir haben hauptsächlich mit Männchen die  Fünfach verzweigt waren oder sogenannte 16ray zur Zucht verwendet.
Es wird hier den Rahmen sprengen von Allem zu erzählen worauf wir geachtet haben.
 
Aber hier ein paar Punkte.
 
Wir wollten das die Afterflosse nach vorne und hinten geht und die Schwanzflosse sehr verzweigt war und eine breite Rückenflosse, außerdem wollten wir das der Schwerpunkt der Fische in der Mitte des Körpers liegt. Wir haben nur Fische zur Paarung angesetzt wenn sie ein Alter von 9 Monaten erreicht hatten und immer noch perfekt Halbmond waren. Diese Tiere die diese sehr strengen Zuchtkriterien erfüllt haben wurden von mir in der Schweiz gepaart, dann nach Frankreich zu Laurent gefahren, zurück geholt und mit dem Flugzeug zu Jeff nach Florida geschickt und umgekehrt. Wir haben diese Halbmondfische 1991, 1992 auf der IBCconvention in den USA unerfolgreich gezeigt, sie wurde dort dann von allen Züchtern benutzt, aber weil sie nicht in den Standard paßten haben sie nicht gewonnen. Im Jahre 1993 als sie dann gewannen schrieb Peter Goettner einen Artikel in der Augustausgabe der Zeitschrift Flare über diese Fische und er schrieb das wichtigste Wort für die drei Züchter war "Symmetrie".
 
Weil wir so streng nach geraden Flossen selektioniert haben viel eine neue Form von Kampffischen in unseren Würfen, die wir Mutant nannten, diese Form hat es nie zuvor gegeben. Wir haben diese Mutantfische nie benutzt weil sie schwach waren, obwohl sie meistens über 180° waren. Wir benutzten lieber Fische die über 180°, gerade und vital waren.. Diese nannte man damals nicht over Halfmoon und wir gaben nicht allen Varianten einen Namen.
Jeff, Laurent und ich hat jeder seinen Teil der Linien gehabt, aber nur ich habe meine Fische gefilmt. Jeff und Laurent haben kaum fotografiert oder gefilmt. Ich habe die Fische nur gefilmt um zu sehen ob die Zucht besser wird mit jeder Generation.  Es sind ca 8 Stunden  Filmkasetten die zum Teil mit den Jahren in schlechtem Zustand und Filmqualität sind. Damals habe ich diese Filme jeden auf 15 Minuten zusammen geschnitten zu Vortragszwecken für Aqaurianer und nicht speziell für Bettazüchter wobei diese Vorträge auch zu diesem Zweck verwendet wurden. Deshalb habe ich mehr Fische mit verschiedenen Farben ausgesucht und Paarungsszenen kombiniert, so das es auch für nicht Bettazüchter eine interessante  Präsentation ist.
Selbstverständlich sind auch einige meiner Lieblingsfische zu sehen. Es ist allerdings nur ein Querschnitt und deshalb sind nicht alle Spitzenfische von damals zu sehen.
Vitalität ist für unser Fische heute wie früher sehr groß geschrieben. Bei der Ausstellung in Löhne 2003 war es deutlich zu sehen das die von Markus und mir gezüchteten Halbmondbettas weit aggressiver waren als alle anderen, selbst aggressiver als die Plakats.
Delaval wollte 1993 seine Fische mit unseren vergleichen, aber die Fische von uns waren weit aus besser. Es gibt ein Video von der IGL Herbst Kampffischaustellungstagung von 1993 wo das zu sehen ist.
Jedoch hat Delaval vielleicht die Größte Leistung der Bettazucht erbracht mit der Züchtung des Halbmondes.
Wenn man bedenkt das er das nur mit 4 Aquarien geschafft hat, bleibt er für mich der Größte Züchter aller Zeiten.
 
Wir wollten durch Selektion die Halbmondgene fixieren und auch die Vitalität, Körperform und Symmetrie durch seriöse Zucht vervollkommnen. Wir versuchten nicht die Abkürzungen zu nehmen über Doppelschwanz, Hormone usw.. Das hat viel Arbeit und Zeit gekostet und unsere Ehen gingen eine nach der Anderen in die Brüche, aber der Halbmond war fixiert und Vital.
 
In einer Zweiten Phase der Entwicklung des Halbmondbettas  nahmen Peter Goettner und einige andere Amerikaner die Zucht dieser Halbmondbettas und jeder züchtete die Fische nach seinem Geschmack.
Die Dritte Phase kam durch das Internet zustande. Das Internet machte die Welt auf den Halbmondbetta aufmerksam und amerikanische Linien und unsere Linien gingen in die ganze Welt und hauptsächlich nach Asien. Plötzlich war auch Geld im Spiel und jeder züchtet den Halbmondbetta wie er wollte, man hat aber einige unserer Kriterien wie "straight edges" und viele Verzweigungen groß geschrieben und behalten, aber auf andere Kriterien  nicht geachtet und sie auch noch nicht gewußt. Jeder züchtet nach seinem gut Dünken.
Die Thais haben nichts neues gezüchtet, sie habe nur das vorhandene nach Ihren Kriterien in Massen vermehrt, deshalb gibt es Fische die gut sind und andere die weniger gut sind. Wenn man bedenkt damals hatten wir schon Rote Halbmondbettas in bester Qualität wie auf dem Video zu sehen ist.
Was die Thaifische anbelangt, stimmen wir 100% überein mit der Einschätzung von Georg Pauly. Was besser ist muß jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich finde wenn man 2 Doggen paart und eine von den Welpen zufällig 1cm größer als der Vater ist, das ist weniger schwer zu erreichen, als aus Dackeln Doggen zu züchten.
 
Man muß wenn man fragt was besser  ist , damals oder heute, muß man erst das Wort gut definieren.
Für uns hat das Wort gut damals bedeutet.
 
1. Gutes Erscheinungsbild des Fisches. Das heißt gute Körperform, Halbmondflosse, gute Rücken und Afterflosse.
2. Vitalität. Das heißt gutes Schwimmverhalten, gutes Paarungs und Brutpflegeverhalten und lebenslänglich Halbmond
3. Gute Erbfestigkeit. Das heißt das wenn die Fische gepaart werden die guten Merkmale dominat weiter vererbt werden. Das erreicht man durch gezielte Inzucht.
 
Nur Fische die Alle diese 3 Kriterien erfüllt haben kann man als gute Fische bezeichnen.
 
In den letzten 1-2 Jahren haben die Thailändischen Züchter mächtig zugelegt und es gibt ein oder den anderen
Züchter, die gut durchgezüchtete Linien haben und diese Züchter haben auch manchmal Fische die diese Kriterien erfüllen und sicherlich auch mit den Besten Fischen von damals vielleicht konkurrieren  können.
Wir haben zum Beispiel gute Resultate mit Kreuzungen mit den Linien von Atison, Xman und Sarawut gehabt.
 
Mit dem neuem Interesse an der Betta Hochzucht in Deutschland und der Gründung des EHBBC können sicherlich die Deutschen Züchter mit Disziplin, Ausdauer, Zusammmenarbeit und Inzucht Linien züchten die mit den Besten von damals und heute konkurrieren können. Nie zuvor gab es so viele Möglichkeiten gute Fische zu bekommen , aber trotzdem brauch es viel Schweiß und Arbeit um dieses Ziel zuerreichen.
 
Viel Glück
Rajiv
 
 
 
 
 
Bettasplendesforumposting